Vor ein paar Tagen schrieb ich noch zu Sexismus in Videospielen. Und schon etwas über eine Woche später liefert Deep Silver ein Paradebeispiel.

Bild via IGN
Als Collector’s Edition gibt es mitgeliefert eine Büste (nichts unübliches) - mit einem Babypopo im Dekolletee, Mini-Bikini, blutverschmiert. IGN beschwert sich öffentlich (gut!) und fragt seine User, was sie von der Idee halten. Die Kommentare sind natürlich wieder unter aller Sau und zeigen gleichzeitig leider sehr gut, worum es eigentlich geht:
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Eine Büste als Wix-Vorlage? Und dann noch von einem verstümmelten Körper, so dass man nun weder Kopf noch sonst was braucht, einfach nur die Brüste, die reichen ja? Hey Deep Silver, ich hab noch ein paar Ideen: wie wär’s einfach mit nem Frauen-Unterkörper, gleich mit Löchern drin. Oder Zombie-Gummipuppen. Die man danach köpfen kann. Oder vorher. Oder hey, ein Dead Island DLC, das im örtlichen Puff spielt. Na? NA?
Dead Island gehört mit zu meinen favorisierten Spielen, und ich hatte mich sehr auf den Nachfolger gefreut. Auch wenn jetzt gleich eine Entschuldigung kam - ich werd’s nicht kaufen. Ich seh es einfach nicht ein, und Entwicklern solcher Ideen, wo auch immer sie sitzen, werde ich sicher nicht ihren Job finanzieren.
Funfact: Dead Island ist auch das Spiel, in dem ein Perk für einen der weiblichen Charaktere “feminist whore” heißt. Also, NICHT mehr im eigentlichen Spiel (da nennt er sich “Gender Wars” oder sowas), aber im Code ist der ursprüngliche Name noch auffindbar.
Oder anders: Nicht nur die Marketing-Deppen bei Deep Silver sind Sexisten, sondern auch die Techland-Entwickler selbst.
Oh, toll. Jetzt hab ich so fast gar keine Lust mehr, Dead Island noch zu Ende zu spielen. Fuck. Und ich bin kurz vor Ende. :(
Ein recht hässlicher Artikel, den ich mir nicht unbedingt aufstellen würde, aber was ist daran bitte sexistisch? Für sexistisch befinde ich die Moralisierung fremdgeschlechtlicher Aktivitäten wie Onanie oder Bordellbesuche seitens der Autorin.
Hmm, es war nicht meine Absicht, Onanieren oder Bordelle zu besuchen irgendwie zu verurteilen. Es geht eher darum, dass durch solche Artikel Frauen zu Objekten degradiert werden (in diesem Zusammenhang auch die genannten Aktivitäten) - und das ist sehr wohl sexistisch.
Das sehe ich anders. Hier wird allerhöchstens eine blutverschmierte Büste zum Objekt degradiert - und genau das ist sie auch. Eine tiefgründige Aussage über das weibliche Geschlecht hatten die Künstler wohl kaum im Sinn.
Was soll eine Büste sonst sein als ein Objekt? Eine Persönlichkeit? Haha :D
Ja, und die fehlende Auseinandersetzung der Künstler ist das Problem.